10.05.24 Kreativität ist nicht nur Kunst
23.07.24 Kreatives Spielmaterial- wirklich kreativ?
20.08. 24 Sensorik Play zur Förderung von Kreativität
01.09.24 Kreativität und Natur
25.09.24 Kreativität und open ended play
01.01.25 Herausforderndes Verhalten
26.03.24 Kreativität in der Kita fördern- Aber wie?
Gastbeitrag von Julia Laubstein
erschienen: von Anja Cantzler | 26.03.2024
1. Was ist Kreativität?
Eine Idee, ein Gedanke oder eine Lösung für ein Problem- Kreativität ist die Fähigkeit „etwas Neues, das auf gewisse Weise wertvoll ist“(vgl. Brodbeck 1998 zit. In Braun) hervorzubringen. Hierbei stellt sich die Frage, was als wertvoll oder etwas Neues definiert und gesehen wird. Dabei kann es für jeden individuell als wertvoll oder eben weniger wichtig erscheinen. Grundsätzlich ist jede Idee oder jeder Gedanke kreativ, wenn sich daraus etwas neues oder anderes für die jeweilige Person oder Situation ergibt
Gleichermaßen wird Kreativität dabei als eine Kompetenz gesehen, die als fundamentaler Schlüssel der Entwicklung steht. Kreativität beschreibt dabei die Fähigkeit „originelle neue Lösungsmöglichkeiten und ungewöhnliche, aber sinnvolle Ideen in verschiedenen Lebensbereichen zu produzieren“ (Braun/ Krause/ Boll 2019, S. 15). Viele Wissenschaftler sind sich einig, dass Kreativität von Geburt an in jedem Menschen steckt. „Von Anfang an verfügt der Mensch über kreatives Potential“ (Braun/ Krause/ Boll 2019, S. 44). Die Fähigkeit muss nur herausgelockt und weiterentwickelt werden.
Kreativität fördert…
2. Kreativität- vom Aussterben bedroht?
Alltagsroutinen bestimmen unser tägliches Handeln. Bestimmte Gewohnheiten werden nicht abgelegt und es werden immer wieder die gleichen Wege gegangen. Doch was ist, wenn sich ein Problem aufstellt, welches nicht nach dem ursprünglichen Muster zu bewältigen ist?
Internet Platformen, Vorlagen, Rezepte oder Apps, die deine alltäglichen Probleme planen und lösen- werden dazu führen, dass die subjektive Kreativität nicht mehr gebraucht wird. Sie wird aussterben. Doch warum ist es so wichtig, kreativ zu sein und weiterhin seine eigenen Ideen und Strategien zu gebrauchen?
Kreativ sein und somit neue Ideen und Wege zu haben, ist die Schlüsselkompetenz für unsere Gesellschaft.
3. Folgen fehlender Kreativität:
=> Kreativität nimmt immer mehr ab
=>Keine Strategien zur Bewältigung von Problemen
=>auf Hilfe angewiesen
Sogenannte kreative Spielmaterialien sind aber nur dann kreativ fördernd, wenn man die Vorlagen und Beispiele nicht nachbaut und sich nur daran orientiert. Sonst sind auch Kapla Steine nicht kreativ.
Ich sortiere diese Vorlage immer aus. Versucht es einfach mal ohne und es können kreative Welten entstehen.
kreative Materialien sind Z.B.:
- Bausteine aller Art
- Kapla
- Steckbausteine aller Art z.B. von bavvic, logoburg
- Magnetbausteine
- Magneten
- Magnetplatten
- GEO Plan mit Gummis
- Regenbogen 🌈 nach Montessori - Stapelsteine
- Bewegungselemente
- Decken, Kissen
-Alltagsmaterial
-Naturmaterial
Usw.
Sensory Play ist die Beschäftigung mit sinnlichem material, welches mindestens einen Sinn stark in den Fokus nimmt, stimuliert, schärft und fördert. Oft werden durch Sensory Play aber gleich mehrere Sinne angesprochen.
Sensorische Übungen fördern nicht nur die Motorik, Konzentration, Koordination oder Sinneswahrnehmung, sondern auch das Abbauen von Stress und die Kreativität. 🌈
Es ist gerade in unseren hektischen Zeiten natürlich für alle geeignet, aber auch speziell für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten oder Autismus , um zur Ruhe zu Finden.
Durch das sensorische Spielen werden immer wieder Dinge wiederholt oder neu ausprobiert, wie das Laufen des Sandes über die Hand. Das Kind entspannt sich und kommt zur Ruhe .
Außerdem werden die Achtsamkeit, das Wahrnehmen mit den Sinnen, Problemlösungs- und Frustrationstoleranz gefördert und Gefühle, wie Wut abgebaut.
Sensorisches Material
Sand, Erbsen, Couscous, Linsen, Leinsamen, Chiasamen, Kinetic Sand, Knete, Schleim, Kaffee, Nudeln, Reis usw.
Alles was du jetzt noch brauchst, sind z.B. Löffel, Trichter, Pinzetten, Gefäße, Teller, Autos, Figuren oder auch nur die Hände. Der Kreativität ist freien lauf gesetzt.
Und was damit tun?
-kochen, einkaufen gehen oder eine Straße bauen, alles lässt sich erschaffen
- anfassen, umfüllen, riechen, mischen, experimentieren, sortieren, zuordnen, Bilder legen 🤗🫢🫠👀👅👄👂🏻👃🏻💦🥄🍽️🫖🥣
Eine Beschäftigung mit der mein Kind völlig in einer anderen Welt ist.
Beispiel: Sensory Play Herbst 🍂
🍎 Apfel Ernte Filler
mit dem Set von pureplayy
So liebevoll und bis ins Detail hergestellt. Das Set bietet eine tolle Erfahrung für sensorische Aktivitäten. Passend im Herbst zur Apfelernte. Das hochwertige und selbst gemachte Set beinhaltet je nach Wahl auch einen Löffel und Korb (der ist so niedlich und liebevoll gestaltet). Das Tablett ist ebenfalls vom Shop.
Förderung:
- der Kreativität 🎭
- Motorik 🤚
- der Wahrnehmung
- Hand Augen Koordination 🤚 👁️
- Konzentration
- Achtsamkeit
- Entspannung, Stress Abbau, Ruhe finden 🛏️
- freies Spielen und Entdecken
- Geräusche, Gerüche wahrnehmen
- durch Natureinflüsse zur Ruhe kommen, Entspannen, Stress abbauen
- Bewegung fördert neue Ideen und baut Stress ab
- sensorische Erfahrungen machen
- mit der Natur kreativ werden, spielen mit Naturmaterialien / stundenlanges Beschäftigen
- frische Luft und neuer Sauerstoff fürs Gehirn
Das sogenannte ,,Open ended Play“ kann die Kreativität enorm fördern:
- grundsätzlich kann jedes Spielmaterial dafür verwendet werden, wenn die Kinder es mit ihren Ideen bespielen(jedoch eingeschränkt) : Puppen, Autos, Playmobil/ Lego
- Open ended Material, dass nicht nur einen Funktion hat zum Spielen, eignet sich sehr gut zum Freien und Offenen Spielen
Aber: wer nur nach Vorlage baut oder spielt, schränkt die Möglichkeiten wieder ein!!
„Hinter jedem Verhalten steckt ein Gefühl.
Hinter jedem Gefühl steckt ein Bedürfnis. “
„Als herausforderndes Verhalten werden alle kindlichen Verhaltensweisen bezeichnet, durch die sich pädagogische Fachkräfte (und Eltern) im Alltag belastet, herausgefordert fühlen [...]und somit an ihre Grenzen kommen“ (Anja Cantzler 2023, S. 8).
Beispiele:
- Wut
-Ängste
-Verweigern
-klammern
-hauen,schubsen,beißen
Umgang:
1. der achtsame Blick
Welches Bedürfnis hat das Kind?
2. Es ist passiert und jetzt?
-Bewerten Sie die Gefühle des Kindes nicht
-Begleiten auf Augenhöhe
-Nähe oder Distanz benötigt?
- Situation später besprechen
-mit dem Kind und überlegen Sie sich Strategien für das nächste Mal
-keinen Druck, Zeit geben
Umgang mit Gefühlen
=> Raum und Ventile
Entschuldigung?
Form der Entschuldigung (Worte, Bild, Geste) das typische Grinsen => „Jetzt lachst du auch noch? Findest du das lustig?“ => Kindliches lächeln als Form der Entschuldigung (keine Provokation) warum echtes Entschuldigen sinnvoler ist, als aufgedrängtes, durch außen iniziiertes => kein Lerneffekt =>besser darüber reden was passiert ist, was dem anderen weh tut/ wie er sich fühlt
Auszeiten nur begleitet! =>kein am Tisch sitzen lassen und als Strafe isolieren, denn:
- dass wird die Bindung schwächen
-hat keinen Lerneffekt
-führt zur negativen Aufmerksamkeit (z.b. mit hauen bekomme ich die Aufmerksamkeit)
-wird das Kind verunsichern, beschämen, Angst machen oder Wut vergrößern
-Kind fühlt sich falsch, an allem schuld=> Verminderung des Selbstwertes
3. Entwicklung im Blick
-normale Entwicklungsprozesse beachten z.B. hauen, beißen U3 (Form von Kommunikation) Hintergrund des Kindes beobachten, statt eingreifen und bewerten
Kämpfen, rumtoben, Rangellein, Machtkämpfe zulasssen, Raum geben =>wichtig für Entwicklungsphase, Kindliche Autonomie =>Gefühle ausleben
4. Prävention
- Regeln und Grenzen besprechen
-Entspannung für Kinder z.B. Traumreisen,
-Bewegung, an der frischen Luft sein, Spazieren, Malen, Musik hören……..
- über Gefühle sprechen=> jedes Gefühl okay ist und es wert ist, gelebt zu werden, Umgang (jedes Gefühl darf sein) über Bedürfnisse offen reden (Was brauchst du? Was brauche ich?)
- Resilienz fördern
Fazit:
-Selbstschutz=> Was brauche ich?
-Grenzen
-in Verbindung gehen
-Was braucht das Kind/ Wo ist die Grenze
-Raum und Ventile für z.B. Wut geben
-Streit gehört dazu
-Bewegungsdrang , kindliche Entwicklung beachten
-Konflikte und Gefühle zulassen, Eskalation vermeiden
-Ressourcen nutzen
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